Sonntag, 19. Februar 2017

Wenn eine kleine Dackeldame die Katzenbande aufmischt




Das Jahr 2016 gerät immer mehr in Vergessenheit und der Winter scheint sich noch nicht entscheiden zu können, ob er sich wirklich zurückzieht und Platz macht für den nahenden Frühling. Zeit also, doch noch einmal zurückzuschauen.

Eines der Highlights des Jahres 2016 war sicherlich der Besuch einer kleinen Dackeldame, die selbstverständlich mit ihrem Frauchen und Herrchen kam. Bei dem Frauchen handelt es sich um meine liebe FB-Freundin und Kollegin Claudia. Ein Besuch war bereits einige Monate eher abgesprochen, allerdings erst für den Spätsommer. Dass dieser Besuch dann doch schon Ende Juli stattfand, war dem Umstand zu verdanken, dass sie nur etwa 200 km entfernt zu tun hatten. Allerdings war sie bis zu dem Moment, wo sie bei mir vor der Tür standen, bang, dass ich sie letztendlich doch nicht sehen will – so wie sie es bereits mit einer anderen Kollegin auf einer Nordseeinsel erlebt hatte.

Dackeldame Lucy hingegen interessierte das alles überhaupt nicht. Sie sprang fröhlich aus dem Auto und begrüßte mich erst einmal. Auch der Vorgarten war für sie sehr interessant – es gab ja schon da so viel zu entdecken. Wir Menschen hingegen hatten somit Zeit, uns zu begrüßen. Kaum im Haus, lief Lucy zunächst schnurstraks zum Wassernapf der Katzen. Und *zack* war der leergesoffen. Auch die Futternäpfe wurden ausgiebig untersucht. Prima, Katzen!!! Aber wieso lag in den Näpfen nun kein Willkommensgruß für sie? Ist ja unerhört!

Die Miezen fanden den – zumindest für sie – doch etwas unerwarteten Besuch nicht so witzig. Bevor wir uns versahen, waren sie alle in der oberen Etage entschwunden. Selbst Ricky, seines Zeichens der sozialste Leisetreter, der zumindest Katzen immer gerne freudig mit einem unsichtbaren Handschlag begrüßt, war nicht mehr zu sehen.

Wir hingegen begaben uns mit Dackellady Lucy zur Kirmes in die Musik- und Studentenstadt Tilburg. Wenn auch etwas spät, so waren wir doch nicht zu spät zum Highlight der Kirmes, dem „Rosa Montag“. An diesem Tag mutiert die ganze Stadt zu einer wahren Travestiehochburg. Wer dazugehören will, trägt auch irgendetwas in Rosa, was nicht bedeutet, dass man selber auch diesem illustren Kreis angehört. Gedacht, gesagt, getan. An einem der kleinen Stände besorgten wir uns umgehend eine rosa Mütze – so waren wir doch schon mal gut gekleidet und zeigten somit unsere Solidarität. Was so eine Mütze doch ausmacht?

Lucy hingegen brauchte all so einen Firlefanz nicht, sie zog auch so die Aufmerksamkeit auf sich. Um es kurz zu machen, wir schafften es zeitlich nicht, die gesamte Kermis zu sehen. Nun ja, die ist auch nicht gerade klein, aber innerhalb von fast 5 Stunden ist es doch möglich…. eigentlich. Der Grund war, dass Lucy ihre gefühlt fast komplette niederländische Verwandtschaft begrüßen musste. Und wenn es nicht das war, dann waren die Besucher auf eine ganz einzigartige Art und Weise so verzaubert, wie ich es noch nie erlebt hatte.

Nur meine Miezen, die waren nicht so verzaubert. Am späten Abend musste ich Speedy nach einer kleinen Jagd quer durchs Wohnzimmer hinter dem TV-Schrank herauspflücken. Immerhin sollte der Besuch mitsamt Lucy dort nächtigen. Mit Speedy im Raum wäre es wohl etwas sehr unruhig geworden. Auch am folgenden Tag ließen sich die Miezen nicht sehen oder drehten sich umgehend auf ihren Hinterpfoten um, wenn sie die Dackeldame sahen. Lucy verstand das überhaupt nicht, wie könnte man ihr denn nun widerstehen? Aber zwei Tage später geschah etwas Besonderes: Die Stubentiger gewöhnten sich an den vierbeinigen, schwanzwedelnden und leicht aufgedrehten Besuch. Solange sie ihnen nicht zu nah kam, war alles chicco. Jedoch war dies auch schon der letzte Tag, denn am Abend machte sich unser Besuch wieder auf die Heimreise. Ich möchte mal behaupten: Noch ein paar Tage länger und sie hätten sich alle zusammen in einem Raum aufhalten können. Aber dennoch schienen sie auch wieder zufrieden zu sein, ihr Reich für sich zu haben.


Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.


Bildquelle: Ich (Lucy trifft Verwandtschaft)